Kapitel 2 Meine ersten bewussten Erinnerungen
Es begab sich zu einer Zeit, inmitten einer kalten Jännernacht im Jahre 1970, als ich schließlich bereit war, das Licht dieser Welt zu erblicken. Im Krankenhaus, in Stockerau, kam ich als zweites Kind meiner Eltern Franz und Herta Helfer zur Welt. Mein Bruder war zwei Jahre zuvor angereist. Er wurde somit mein erster Spielgefährte. Vater hatte beschlossen, dass ich Richard Martin heißen solle. Mein Bruder bekam ja wie damals üblich, bereits den Namen meines Vaters und dessen Vaters, nämlich Franz Xaver Josef Johann.
BILD 2/1 Mein Bruder Franzi (rechts) und ich
Wir wohnten in Sierndorf, genauer gesagt in der Bergsiedlung, die durch die Bahnlinie getrennt von der Ortschaft, an einem Hügel angelegt war. Meine erste bewusste Erinnerung war vom „Kindergarten gehen“ geprägt, den ich zunächst gemeinsam mit meinem Bruder Franz besuchte. Als ich vier Jahre alt war, bekam ich eine schwere trockene Lungenentzündung. Somit lag ich in einem Spitalsbett, das vollkommen mit feuchten Tüchern verschlossen bzw. umhüllt war. Nur durch eine kleine Luke konnte ich das Geschehen rund um mich wahrnehmen. So blieb mir auch die Erinnerung von einem Fenster, durch welches ich den Mond in der Nacht betrachten konnte, wie eingebrannt auf einer CD erhalten. Die Krankenschwestern waren richtige Schwestern aus einem Kloster. Na ja, gut stand es nicht um mich und meine Gesundheit. Eine lange Zeit verbrachte ich in deren Obhut, als es schließlich hieß, dass ich zur Kur fahren müs