: Sharon Hodde Miller
: Free of Me Vom Glück des selbstvergessenen Lebens
: fontis
: 9783038486640
: 1
: CHF 11.60
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 240
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sharon könnte glücklich sein. Sie ist Christin, hat eine kleine lebhafte Familie und folgt ihrer Berufung als Autorin. Doch unter der Oberfläche ist die junge Frau unsicher: Die Angst, niemand könne sie mögen, und das ständige Vergleichen mit anderen rauben ihr alle Freude. «Du brauchst mehr Selbstbewusstsein! Gott liebt dich, das musst du nur glauben», sagt ihr Umfeld. Aber Sharon merkt: An fehlender Bestätigung liegt es nicht! Sie macht sich auf die Suche nach der Wurzel ihres Problems: Wieso bin ich so unselbstsicher? «Free of Me» ist ein kleines Handbuch, das Sharon Hodde Miller für Frauen geschrieben hat, die frei davon werden wollen, alles im Leben persönlich zu nehmen und auf sich zu beziehen. «Ich habe gelernt, dass es zwei tiefliegende Gründe für Unsicherheit gibt. Manchmal, ja, da geht es um fehlende Selbstannahme. Du kannst die Wahrheiten, die Gott über dich ausspricht, noch nicht glauben. Und an diesem Punkt will Gott uns heilen! Aber es gibt auch noch einen zweiten, eher unbekannten Grund für schmerzhafte Unsicherheit, und das ist das ständige Kreisen um sich selbst.» In «Free of Me» beschreibt Sharon, wie Selbstbezogenheit wichtige Bereiche ihres Lebens sabotierte, und erzählt von vier praktischen Schritten, die ihr geholfen haben, sich neu auf Gott und andere auszurichten. - Ein neuer Fokus, dank dem sie Sicherheit gefunden hat: nicht in sich selbst, sondern bei Jesus. Sharon Hodde Miller ist dreifache Mutter, Autorin, Bloggerin und Rednerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Ike leitet sie die junge Gemeinde «Bright City Church» in Durham, North Carolina. Sharon hat einen theologischen Doktortitel auf dem Gebiet «Frauen und Berufung» und brennt dafür, Frauen in ihren Begabungen zu unterstützen und zu fördern. Sie liebt mexikanisches Essen und «sammelt» Freundinnen, mit denen man lachen kann, bis einem die Luft wegbleibt.

Sharon Hodde Miller ist dreifache Mutter, Autorin, Bloggerin und Rednerin. Gemeinsam mit ihrem Mann Ike leitet sie die junge Gemeinde «Bright City Church» in Durham, North Carolina. Sharon hat einen theologischen Doktortitel auf dem Gebiet «Frauen und Berufung» und brennt dafür, Frauen in ihren Begabungen zu unterstützen und zu fördern. Sie liebt mexikanisches Essen und «sammelt» Freundinnen, mit denen man lachen kann, bis einem die Luft wegbleibt.

Kapitel 1


Das Mädchen im Spiegel


Sehnst du dich nach Anerkennung? Sehnst du dich nach Applaus? Sehnst du dich nach Bestätigung, nach Akzeptanz? – All das wird deinen Untergang bedeuten. Der Teufel wird schon dafür sorgen, dass du all das bekommst. Besonders früh, besonders in jungen Jahren, damit du dann zusammenbrichst, wenn du irgendwann keinen Beifall mehr erntest, nicht mehr bestätigt oder akzeptiert wirst und wenn du plötzlich unerwünscht bist.1

– Christine Caine

Das ist meine Geschichte.

«Ich mag klein sein, aber ich bin klug!»

Glaubt man meinen Eltern, dann machte ich diese Aussage im Alter von sechs Jahren. Ich war ein winziges Kind, immer im niedrigsten Bereich der Wachstumskurve des Kinderarztes, kleiner als alle anderen Kinder in meinem Alter. Meine Größe machte mich zu einem leichten Ziel für Spott. Es gab einen Jungen, der mich ständig «Zwerg» nannte, und in der sechsten Klasse wechselten sich meine Klassenkameraden gerne darin ab, mein Fußgelenk mit Daumen und Zeigefinger zu umfassen. Ich war so klein, dass ich als Attraktion auf dem Jahrmarkt hätte auftreten können, aber das störte mich nicht. Ich war selbstbewusst und hart im Nehmen. Ich wusste, dass ich mich behaupten konnte.

Als ich älter wurde, durchlebte ich die typischen tollpatschigen Jahre der Mittelstufe, aber mein Selbstbewusstsein blieb stark. Tatsächlich verließ es mich während der ganzen Highschool nicht, trotz einer heftigen, länger andauernden peinlichen Phase. Mein Selbstbewusstsein überrascht mich bis heute, denn ich warwirklich peinlicher als meine Schulkameraden. Ich weiß, dass jeder das über sich selbst sagt, aber bei mir ist es tatsächlich so gewesen. Nehmen wir nur mal meine Haare. Bis zu meinem ersten Jahr auf der Highschool war meine Frisur nur einen Scherenschnipp entfernt von einem Vokuhila – hinten lang, während sich mein Pony wie eine Schüssel um meine gesamte Stirn zog. Mein Pony war so breit, dass er bis weit hinter meine Ohren reichte. Meine Freunde nannten ihn daher den «Rundum-Pony». Von vorne hatte man den Eindruck, dass er meinen gesamten Kopf umgab. Von der Seite gesehen, erinnerte ich an den Billy Ray der frühen 90er.

Meine Frisur war reine Willkür – im Gegensatz zu den sorgfältig gestylten Haarschnitten meiner Schulkameradinnen. Über so etwas wie Haarschnitte dachte ich zu der Zeit schlicht und einfach gar nicht nach. Ich ließ mir die Haare in einem örtlichen Herrensalon schneiden, dessen Kundschaft ausschließlich aus Männern bestand. – Ein Umstand, der mir nicht zu denken gab. Ich dachte nie:Hm, das sind ja hier alles Männer mittleren Alters. Vielleicht sollte ich mir in so einem Laden nicht die Haare schneiden lassen. Solche Überlegungen lagen außerhalb meines Radars.

Dann waren da noch meine Zähne. Meine Zähne erforderten umfangreiche kieferorthopädische Eingriffe, inklusive «Headgear» (Drahtbogen mit Nackenzug) und Gaumenexpander. Mein Mund sah aus, als hätte ich mich mit einem Maschendrahtzaun angelegt.

Meine Outfits waren da schon eher typisch für die Mittelstufe. Jeden Monat durchkämmte ich die Seiten des «Teen»-Magazins, in der Hoffnung, die abgedruckten Bilder nachstellen zu können. Das war Jahrzehnte vor Pinterest, aber meine Outfits könnte man wohl als das 90er-Jahre-Äquivalent der heute bekannten «Pinterest Fails» beschreiben. In den Tagen des Grunge trug ich gelbe Bauarbeiterstiefel an meinen dürren Storchenbeinen, was mich wie einen Miniatur-Frankenstein aussehen ließ.

Das war ich. Ich war nicht die Hübscheste. Und falls du meinst, ich übertreibe: Es gibt Zeugen! Mit sechzehn Jahren entwuchs ich langsam meiner peinlichen Phase. Die Spange war weg, und der Rundum-Pony war rausgewachsen. So langsam sah ich doch tatsächlich wie ein menschliches Wesen aus. Eines Nachmittags, bei einer Familienfeier, servierte ich Punsch. Eine langjährige Freundin der Familie kam vorbei, um mich zu begrüßen. Ihre Tochter war in meinem Alter, wir waren gemeinsam aufgewachsen.

«Sharon, du siehst wunderschön aus!», rief sie. «Du bist zu einer so hübschen jungen Frau geworden.»

Ich wurde rot, aber es fühlte sich gut an. Normalerweise bekam ich keine Komplimente für mein Aussehen.

Doch dann sprach sie weiter: «Ich weiß noch, wie du früher immer zum Spielen zu uns gekommen bist, und ich dachte, ‹Sharon istso ein liebes Mädchen. Ich hoffe, sie wächst da noch raus›.Und das