2) Unser Aversions-System
Warum hat das Erleiden von Gewalt für das Opfer eine nicht selten lebenslang beeinträchtigende Konsequenz? Meiner Meinung nach wird durch das aversive Erleben im psychischen System des Betroffenen etwas aktiviert, was dann ungebremst weiterläuft, bis der Betreffende es wieder zur Ruhe bringen kann.
Lass mich zur Erklärung allgemeiner anfangen:
Es scheint mir unzweifelhaft, dass es in uns eine Instanz geben muss, die bei jeglichem Geschehnis unwillkürlich darüber entscheidet, ob wir dieses Erleben als angenehm empfinden und eine Wiederholung anstreben (Vorwärts-Gang), oder ob wir es als aversiv bewerten („Ich will das nicht!“) und den Rückwärts-Gang einlegen.
Diese Bewertungs-Instanz regelt, wohin Energie geschickt wird, zum Beispiel, ob die Mundwinkel nach oben (Freude) oder nach unten (Frust) gehen, ob sich das Brustbein hebt (Stolz) oder senkt (Selbstwert-Minderung, Trauer), Sorge eingeschaltet wird oder Freude, Wut oder Angst.
Allgemein bekannt ist im Zentralnervensystem einerseits das Belohnungs-System, das wohl mit dem „Vorwärts-Gang“ korreliert. Ebenso geläufig ist das „Stress-System“, d