: Daniel Stender
: Cloud-Infrastrukturen Das Handbuch für DevOps-Teams und Administratoren
: Rheinwerk Computing
: 9783836269506
: 1
: CHF 44.60
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: Datenkommunikation, Netzwerke
: German
: 576
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Infrastructure as a Service - moderne IT-Infrastrukturen werden in die Cloud integriert und nutzen die Rechenzentren von Amazon, Microsoft, Google und Co. Das ermöglicht ganz neue Arbeitsweisen und verspricht eine einfache Administration, aber der Teufel steckt im Detail! Wo AWS, Azure und andere Anbieter echte Vorteile ausspielen können, welche Probleme sich dort verstecken und wie Sie die Dienste richtig konfigurieren, zeigen Ihnen die Praxisbeispiele und Anleitungen dieses Handbuchs.

Aus dem Inhalt:

  • Pub ic Cloud Computing: IaaS und PaaS
  • Werkzeuge und Skills für Cloud Engineers
  • IaaS-Anbiet r verwenden
  • Amazon Web Services, Azure, Google Compute Engine und andere: Welcher Anbieter ist der Richtige für mich?
  • Hybrid- und Multicloud-Computing
  • loud-Infrastrukturen automatisch ausrollen
  • Cloud-Infra trukturen mit Ansible konfigurieren
  • Server testen
  • Monitoring mit Prometheus
  • Ressourcen programmieren


Daniel Stender hat als freier DevOps- und Linux-Engineer im Bereich Banken und Finanzdienstleistung gearbeitet. Er ist Geschäftsführer der Pratis Cloud Solutions GmbH in Hannover. Als Autor schreibt er seit einigen Jahren für verschiedene IT-Fachzeitschriften und engagiert sich als Debian Package Maintainer.

1    Cloud Computing


»There is no cloud, it s just someone else s computer.«
Sprichwort in der Cloud-Computing-Szene

Ich kann mich noch daran erinnern, wie beeindruckt ich war, als ich vor einigen Jahren in Hamburg das erste Mal mit einem Wagen von einem großen Carsharing-Anbieter unterwegs war. Diese Spielart von öffentlichen Verkehrsmitteln war damals noch ganz neu. Mich faszinierte vor allem, wie zu dieser Zeit bereits vorhandene Techniken eingesetzt und kombiniert wurden, um Mietwagen auf diese damals neue Art und Weise anbieten zu können.

Eine spezielle App auf dem Smartphone erkennt über GPS die eigene Position und öffnet eine Karte, auf der alle im Stadtgebiet und vor allem im näheren Umkreis parkenden und freien Fahrzeuge des Anbieters verzeichnet sind. Der Kunde kann mit der App direkt Informationen über einzelne Wagen, zum Beispiel den Füllstand des Tanks, abrufen. Er sucht sich dann einen passenden Wagen aus, und der wird dann für einen gewissen Zeitraum für diesen Kunden reserviert. Die Wagen stehen mit der Zentrale über Mobilfunk-Netzwerke in ständiger Verbindung (in den Großstädten besteht dafür eine hinreichende Netzabdeckung) und erhalten über diesen Weg die Information, dass sie reserviert sind. Das Auto ist dann für die Benutzerkarten anderer Carsharing-Kunden gesperrt, sodass niemand dem Kunden den Wagen wegschnappen kann, während er gerade auf dem Weg zu ihm ist. Der Kunde schaltet den Wagen dann mit seiner Karte frei, setzt sich hinein und fährt los. Am Ziel stellt er den Wagen ab und loggt sich wieder aus. Nur ein paar Sekunden später erscheinen die genauen Daten der Fahrt und der für die zurückgelegte Entfernung berechnete Preis im eigenen Kundenkonto auf der Homepage des Anbieters im Internet.

Im Winter sprang einmal ein Wagen nicht an, und ich konnte mich nicht ausbuchen, weil der Bordcomputer keine Verbindung zur Zentrale mehr bekam: Das Auto stand wohl ungünstig in einem Funkschatten. Für solche Fälle gibt es aber einen speziellen Serviceknopf, und wenn der gedrückt wird, baut der Wagen über Satellitenfunk eine Serviceverbindung zu der Zentrale auf. Die freundliche Support-Mitarbeiterin am anderen Ende buchte dann den Wagen für mich aus. Sie meinte, er werde jetzt von ihr stillgelegt und ein Techniker komme zur aktuellen GPS-Position, um den Wagen auf seinen Transporter zu laden und in eine Servicewerkstatt zu bringen. Der nächste freie Wagen, mit dem es keine Schwierigkeiten gab, stand nur ein paar Meter weiter.

»Eigentlich braucht man heutzutage gar kein ein eigenes Auto mehr«, dachte ich bei mir. Und wie einfach es sein kann, wenn auf eine solch einfallsreiche Weise Techniken wie normale Autos, Software, das Internet, Smartphones, das Global Positioning System GPS, Handy- und Satelliten-Funk miteinander in einem Mietmodell zu einem innovativen und zukunftsweisenden Produkt kombiniert werden. Der Kunde ist damit von allen Lasten befreit, die der Besit