: Arnold Hohmann, Werner Hielscher
: Lehrbuch der Zahntechnik Prothetik
: Quintessence Publishing Co Inc USA
: 9783868672220
: 1
: CHF 44.20
:
: Zahnheilkunde
: German
: 424
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das 'Lehrbuch der Zahntechnik' von Hohmann/Hielscher gilt als Standardwerk für die Ausbildung an Berufs- und Meisterschulen. Die beiden Fachlehrer für Zahntechnik haben nun, nach lebenslanger Erfahrung im pädagogischen Dienst und im Zuge der Entwicklungen im zahntechnischen Bereich, ihr dreibändiges Werk nochmals überarbeitet. Die neue Auflage präsentiert sich mit vollständig überarbeiteten und erweiterten Inhalten und im neuen Design. Durchgängig anschaulich gestaltet und farbig illustriert ist der Klassiker eine wesentliche Grundlage für die zahntechnische Ausbildung in Schule und Labor.

Funktionsstörungen nach Zahnverlust


Das Kausystem ist eine Einheit funktionell orientierter Gewebsteile, das nur dann funktionsfähig ist, wenn alle Systemteile vorhanden sind und störungsfrei arbeiten. Ist die normale Funktion des Kausystems nicht mehr vorhanden, sei es durch den Verlust oder die krankhafte Veränderung eines dieser Systemteile, so spricht man von Funktionsstörung, Fehl- oder Dysfunktion. Im Zusammenhang mit der Lage und der Größe einer Zahnlücke oder verkürzten Zahnreihe sind neben den Auswirkungen auf die Kaufunktion, die Kaumuskulatur und die Kiefergelenke auch Veränderungen des Gesichtsausdrucks und bei der Lautbildung festzustellen. Vor allem aber wird der restliche Zahnbestand nachteilig beeinflusst.

Wird dieZahnreihe unterbrochen, so geht die Abstützungsfunktion der geschlossenen Zahnreihe über die approximalen Kontaktpunkte verloren und die Zähne wandern in die Zahnlücke.

Unter demDruck der Zahnwanderung wird die knöcherne Alveolarwand abgebaut, die der Lücke zugewandt ist. Gleichzeitig resorbiert der Alveolarknochen in der Lücke. Die Folge ist die Bildung einer parodontalen Tasche im lückenbegrenzten Bereich. Außerdem lockert sich nun auch der approximale Kontakt zu den anderen Zähnen. Dadurch öffnen sich die Interdentalbereiche und sind nicht mehr geschützt gegen Speiseteile, die sich einpressen können. Dadurch kommt es zur Bildung von Approximalkaries und zu Entzündungen, die das marginale Parodontium schädigen.

Durch dieKippung der Zähne gehen die normalen Okklusionskontakte mit den Antagonisten verloren. Die Kaufläche neigt sich gegen das normale Okklusionsniveau, wodurch einige Okklusionspunkte über das Normalniveau wandern und andere unter das Normalmaß sinken. Die Antagonisten wachsen dann so weit aus ihrem Kiefer, bis sie wieder okklusalen Kontakt bekommen, und dadurch enstehen massive Okklusionsstörungen.

DieElongation (Verlängerung) von Zähnen lässt sich auf das reaktive Gewebsverhalten des Zahnhalteapparates zurückführen: Wird der Zahn nicht durch Kaukraft in die Alveole gepresst, so hebt der Blutgefäßdruck den Zahn aus der Alveole. Der sanfte, aber permanente Zug auf den Bandapparat wirkt als Stimulanz auf den Alveolarknochen, der dann in Richtung des Zuges wächst, bis der Zahn durch Antagonistenkontakt oder den Gegenkiefer gehalten wird.

DasHerauswachsen eines Antagonisten hat zweierlei Auswirkungen. In der Zahnreihe, aus der der Zahn herauswächst, kommt es zu einer Auflockerung der Zahnreihe mit all ihren Folgen, wie der Verlust der sagittalen Abstützung, Öffnung der Interdentalräume, Approximalkaries und Schädigung des marginalen Parodontiums. Außerdem entsteht durch die Elongation eine Okklusionsstörung, der herausgewachsene Zahn wird zum Gleithindernis. Aus der zentrischen Okklusion ist kein gleichmäßiges okklusales Gleiten mehr möglich.

Mit derVergrößerung der Z