: Ursula Nuber
: Der Bindungseffekt Wie frühe Erfahrungen unser Beziehungsglück beeinflussen und wie wir damit umgehen können
: Piper Verlag
: 9783492996228
: 1
: CHF 9.90
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: Angewandte Psychologie
: German
: 256
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das ultimative? Buch?für glückliche Paare:?Psychologin?Ursula?Nub r?seziert die Generation?Beziehungsunfähig Kann ein Buch eine Beziehung retten? Es kann zumindest?entscheidende Erkenntnisse?bringen! Psychologin Ursula?Nuber?führt die Schwierigkeiten vieler Paare auf unsere Bindungsangst zurück und?setzt?Impulse, darüber hinwegzukommen.?  Eine?glückliche Beziehung ist der Jackpot?des Lebens, den viele Menschen anscheinend nicht knacken können. Die Ursachen liegen oft weit zurück - in einer Kindheit, die von Bindungslosigkeit und fehlender Nähe geprägt?war.?  Psychologin Ursula?Nuber?geht in 'Der Bindungseffekt' unserer Bindungsangst auf den Grund und erklärt ihren Einfluss auf unser heutiges Leben. Ihr Buch ist eine Einladung an Paare und Partner, sich mit Selbstvertrauen und Offenheit über eigene Bindungsmuster klar zu werden und die Wirkung dieser Muster im gemeinsamen Leben zu?verstehen.?  'Der Bindungseffekt' ist?Beziehungsratgeber?und fundierte Bindungstheorie in einem verständlich geschriebenen, anregenden Buch.?Die?Botschaft ist eindeutig: Jeder Mensch kann glückliche Beziehungen führen!?  ?Mit?zahlreichen Fallbeispielen und vielen umsetzbaren Anregungen?  'Die Hilfsmittel, die Ursula?Nuber?ihren Lesern an die Hand gibt, um den Teufelskreis destruktiv wirkender Beziehungsstile zu durchbrechen, sind einleuchtend. Deren anschauliche Präsentation lädt ein, sie zu erlernen und anzuwenden. Es lohnt sich. Vermutlich wird schon der Entschluss, das Buch - gemeinsam - zu lesen, in der Beziehung etwas in Gang setzen.' -?Psychologie Heute?  Kurskorrektur für erfolgreiche Beziehungen?  Niemand?ist beziehungsunfähig, manche benötigen nur etwas Hilfe. Lassen Sie sich auf das Abenteuer Liebe völlig neu ein und erkennen Sie, was Sie vom Glück abhält!?Dieses Buch ist wie ein Besuch bei der Psychologin - nur ohne Wartezimmer und unbequeme Fragen.?  Bindungsangst überwinden - glückliche Beziehungen?führen?  - Ursachen von Bindungslosigkeit und Bindungsangst?erkennen?  - Die Kindheit als Einfluss auf Beziehungsmuster?verstehen?  - Die eigene Einstellung zur Bindung?aufdecken?  - Als Paar erschwerende Bindungsmuster?identifizieren   - Neue Wege zur Beziehungsfähigkeit?verstehen  

Ursula Nuber ist Diplompsychologin und war bis 2018 Chefredakteurin der Zeitschrift Psychologie Heute. Sie arbeitet als Psychologin und Paartherapeutin in der Nähe von Heidelberg und ist Autorin zahlreicher psychologischer Ratgeber. Zudem ist sie Kolumnistin (»Besser lieben«) der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Einleitung
Die erste Liebe


Was hat die Kindheit damit zu tun, wenn Beziehungen heute schwierig sind? Und warum sind Veränderungen nur möglich, wenn wir wissen, was die erste Liebe uns lehrte?

»Es gibt kaum eine Aktivität, kaum ein Unterfangen, das mit so großen Hoffnungen und Erwartungen begonnen wird und das mit einer solchen Regelmäßigkeit fehlschlägt, wie die Liebe.« Diese Aussage traf der Psychoanalytiker Erich Fromm Mitte der 1950er-Jahre. Könnte man ihn heute erneut zum Thema befragen, würde er wohl kaum anderer Meinung sein. Konstant hohe Scheidungsraten, die große Zahl an Single-Haushalten in Großstädten, viele Millionen Partnersuchende im Internet und ungezählte Paare, die sich ein glückliches Leben zu zweit erhofften und sich dann im Liebesalltag miteinander verstricken – gelebte Liebe ist offensichtlich mehr denn je ein schwieriges Unterfangen. Frauen und Männer sehnen sich nach einem anhaltenden Beziehungsglück, doch häufig erfolgt nach einem kurzen Höhenflug schon bald der Absturz, oder die Partnerschaft landet nach einem längeren, unaufhaltsam erscheinenden Sinkflug auf dem harten Boden des Alltags.

Warum ist es so schwer, glückliche und dauerhafte Beziehungen zu führen? An Analysen mangelt es nicht: Verantwortlich für die Liebesmisere, so Experten, seien allzu romantische Vorstellungen von der Liebe, die Überforderungen durch Beruf und Familie, überzogene Erwartungen an eine Partnerschaft, die Hoffnung, dass es »da draußen« – vielleicht in den Tiefen des Internets – noch einen besseren Partner oder eine bessere Partnerin gibt. Gerade der letzte Punkt bekommt zurzeit viel Aufmerksamkeit. Vor allem jüngeren Erwachsenen, aber nicht nur ihnen, wird Beziehungs- und Bindungsunfähigkeit bescheinigt. Sie würden nur noch um sich selbst kreisen und sich mit Selbstoptimierung beschäftigen. Sobald Beziehungsprobleme auftauchten, kämen sie ins Schleudern, meint zum Beispiel Michael Nast, Autor des BestsellersGeneration beziehungsunfähig. Der Zwang zur Perfektion mache dann auch nicht vor dem Partner halt. Denn schließlich sei man sich ja bewusst, »dass es irgendwo noch jemanden gibt, der das eigene Leben sinnvoller ergänzt«.

Diese Diagnose ist nicht falsch. Alle genannten Aspekte können dazu beitragen, dass eine Paarbeziehung in Schieflage gerät. Deshalb ist es für ein Paar durchaus sinnvoll, an diesen Problemen zu arbeiten und sich deren Auswirkungen auf die Liebe bewusst zu machen. Aber reicht das aus? Verbessert sich die eigene Beziehungssituation nachhaltig, wenn man die Liebe nicht mehr romantisch verklärt und seine Erwartungen herunterschraubt? Ändert sich grundlegend etwas an der Beziehungszufriedenheit, wenn man aufhört, nach dem perfekten Partner oder der perfekten Partnerin zu suchen, und sich zufriedengibt mit einem Menschen, der »gut genug« ist?

Wer oder was ist schuld?


Seit vielen Jahren habe ich das große Privileg, als Psychologin und Paartherapeutin Menschen in Lebens- und Beziehungskrisen ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen: Junge Frauen und Männer, die gerade in die Arbeitswelt starten, Partnerschaften eingehen und Familien gründen; Paare in derRushhour des Lebens, die fürchten, dass ihnen vor lauter Alltagsstress die Liebe abhandenkommt; ältere Männer und Frauen, die sich nach vielen Jahren der Zweisamkeit fragen, ob das jetzt schon alles war.

Manche Ratsuchende sind hetero-, manche homosexuell, manche kommen als Paar, viele suchen für sich allein Rat – weil der Partner, die Partnerin nichts von einer Paarberatung hält, weil eine Beziehung gescheitert ist, oder weil sie Single sind und bisher keinen passenden Lebensbegleiter finden konnten.

All diese Männer und Frauen erzählen mir vertrauensvoll von ihren Begegnungen und Erfahrungen mit der Liebe. Sie berichten von den immer gleichen Konflikten, von ihren Ängsten, nicht (genug) geliebt zu werden, sie zweifeln an sich selbst und fürchten – möglicherweise beeinflusst von der öffentlichen Diskussion des Themas –, beziehungsunfähig zu sein. Sie reden von ihrer Einsamkeit, die sie trotz Partnerschaft empfinden oder unter der sie leiden, weil sie bislang noch niemanden getroffen haben, der mit ihnen durchs Leben gehen will. Sie sprechen von ihrer Enttäuschung über den Partner oder die Partnerin, und gar nicht so selten sprechen sie auch von der Enttäuschung über sich selbst.

»Wir streiten ständig über Kleinkram.« »Meine Frau hat sich in einen Kollegen verliebt.« »Wir reden kaum noch miteinander.« »Ich gerate immer an die falschen Männer (falschen Frauen).« »Manchmal habe ich den Eindruck, ich rede gegen eine Wand.« »Sie akzeptiert meine Kinder aus erster Ehe nicht.« »Er kontrolliert mich ständig, ich habe gar kein Privatleben mehr.« »Er kann eiskalt werden, wenn ich etwas von ihm will.« »Ich kann es nicht leiden, wenn ständig jemand an mir klebt.« »Schon wieder ist eine Beziehung gescheitert, die dritte in zwei Jahren. Was stimmt mit mir nicht?« »Sie hat mich mit meinem besten Freund betrogen.« »Ich habe das Gefühl, ich bin inzwischen für Männer unsichtbar.« »Die Frauen, die ich kennenlerne, haben über kurz oder lang immer was an mir auszusetzen.« »Im Laufe der Zeit ha