: Patrick Jung
: Die 'verführerische Banalität' strukturbildender Orte Soziologische Perspektiven auf die Gemeindepsychiatrie in Deutschland
: Beltz Juventa
: 9783779952879
: 1
: CHF 24.90
:
: Allgemeines, Lexika
: German
: 176
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Im Zentrum der Studie stehen drei Fälle, deren Verläufe in unterschiedlichen psychiatrischen Einrichtungen in der Gemeinde rekonstruiert werden, die als strukturbildende Orte eine existentielle Bedeutung für die Hilfesuchenden haben. Dafür bedarf es sowohl einer institutionellen Betrachtungsweise von Psychiatrie als auch der Einübung in eine Grundhaltung, die sich der Subjektivität und Lebenswelt des Einzelnen verpflichtet fühlt. Die Untersuchungsergebnisse legen nahe, dass die Präferenz für eine bestimmte Versorgungsform nur fallbezogen in der jeweiligen Würdigung ihrer Lebenspraxis betrachtet werden kann und nicht zwischen ambulant und stationär vorentschieden werden darf.

Patrick Jung, Jg. 1982, Dr. phil., ist u.a. Lehrbeauftragter an der Fakultät für Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Erfurt. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Sozialpsychiatrie, Klinische Soziologie und qualitativ-rekonstruktive Forschung.
Inhaltsverzeichnis8
Einleitung10
Zur Übersicht der vorliegenden Studie16
Kapitel I: Theoretische und historische Kontexte18
1. Soziale und Anthropologische Psychiatrie19
1.1 Was ist das „Soziale“ an der Sozialpsychiatrie?19
1.2 Exkurs: Zur gegenwärtigen Sprachlosigkeit zwischen Soziologie und Psychiatrie22
1.3 Die (verpasste) Chance einer anthropologischen Fundierung der sozialen Psychiatrie26
2. Methodologische und methodische Anlage der Studie32
2.1 Ausgangspunkte qualitativ-rekonstruktiver Sozialforschung32
2.2 Forschungspraktisches Vorgehen und Herausforderungen37
Kapitel II: Fallrekonstruktionen52
3. Thomas Krüger: „Ich brauch dann so genannten roten Faden“53
3.1 Erste Orientierung53
3.2 Der Verlust vom „so genannten roten Faden“58
3.3 Das Innere ordnen durch eine äußere Ordnung67
4. Kerstin Wagner: „Ich wollts immer aufm normalen Weg irgendwie schaffen.“75
4.1 Erste Orientierung75
4.2 „Schritt für Schritt“ zurück ins alltägliche Leben78
4.3 Der Versuch vom „normalen Weg“90
5. Christiane Schröder: „Ich bin gerne für andere da, aber ob Andere für mich das sein werden ((lacht))? Völlig offen (5). Von daher ist gut, dass den Verein gibt und wenn so (.) so nen innerer Anker ist.“99
5.1 Erste Orientierung99
5.2 An „entscheidenden Punkten“ etwas Entscheidendes bewirken102
5.3 Der „innere Anker“115
Kapitel III: Fallvergleich und Ergebnissicherung124
6. Sich selbst und der Welt fremd125
6.1 Psychopathologie126
6.2 Die Zumutungen der Anstaltspsychiatrie132
6.3 Erstes Fazit: Die reformpsychiatrische Versorgungsschimäre von ambulant „vor“ oder „statt“ stationär139
7. Aneigung und Wirksamkeit der ambulanten Einrichtungen142
7.1 Habituelles Krankheitsverhalten und Krankenrolle142
7.2 Der Beitrag des Personals146
7.3 Zweites Fazit und ein integratives Diagramm: Die Gemeindepsychiatrie als strukturbildender Ort: eine „verführerische Banalität“153
Kapitel IV: Schlussbetrachtungen158
8. Für was könnte die Psychiatrie eigentlich gut sein und ab wann sollte man sie trotzdem meiden?159
8.1 Vorschläge für ein Neubedenken160
8.2 Die Grenzen der Studie und weiterführende Überlegungen166
Literatur167
Internetquellen176
Transkriptionsregeln177