: Tina Feuerbach
: Rendezvous am Silbermoor Erika Roman 4 - Liebesroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740923389
: Erika Roman
: 1
: CHF 1.60
:
: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
82 Seiten dramatische Handlungsverläufe, große Emotionen und der Wunsch nach Liebe und familiärer Geborgenheit bestimmen die Geschichten der ERIKA-Reihe - authentisch präsentiert, unverfälscht und ungekürzt! Norbert von Pletten schaute auf die Uhr, während er wieder in den vierten Gang schaltete. Wie ein silbernes Band lag die Landstraße vor ihnen, und die Bäume flogen wie huschende Schatten in dem gleißenden Sonnenlicht an ihnen vorüber. »Es ist gleich zwölf Uhr«, sagte Norbert. »Wann fährt dein Zug?« Ein rascher Blick streifte das blonde Mädchen mit dem zarten Profil, das neben ihm im Wagen saß. Ihr langes helles Haar, das sonst in lockeren Wellen bis fast auf die Schultern fiel, flatterte jetzt lustig im Wind der raschen Fahrt. Wenn sich eine Strähne über die Augen legte, pustete sie dagegen und warf lachend den Kopf zurück. Sie sieht aus wie ein Kind, dachte Norbert, und obwohl seine Aufmerksamkeit dem Fahren galt, nahm er doch Beates leicht geöffneten Mund und die zart geröteten Wangen mit leiser Bewunderung wahr. Wer sie nicht kennt, würde niemals glauben, daß dieses unbeschwert heitere Mädchen so energisch und ehrgeizig sein kann. Eine gute Mischung für die künftige Herrin auf dem Plettenschen Besitztum! »Wir haben noch genug Zeit«, unterbrach ihre helle klingende Stimme seine Betrachtungen. »Der Zug fährt erst zwölf Uhr zwanzig, und du brauchst uns also nicht in den Tod zu fahren!« mahnte sie lachend und legte leicht ihre Hand auf seinen rechten Arm. Doch ohne das Tempo zu verlangsamen, fuhr Norbert von Pletten über die staubige Landstraße, bis in der Ferne das Bahnhofsgebäude vor ihnen auftauchte. Staubwolken wirbelten auf, als der blaue Sportwagen durch die flirrende Hitze dieses Maitages raste. Doch durch das geöffnete Verdeck spürten Norbert und Beate

Norbert von Pletten schaute auf die Uhr, während er wieder in den vierten Gang schaltete. Wie ein silbernes Band lag die Landstraße vor ihnen, und die Bäume flogen wie huschende Schatten in dem gleißenden Sonnenlicht an ihnen vorüber.

»Es ist gleich zwölf Uhr«, sagte Norbert. »Wann fährt dein Zug?« Ein rascher Blick streifte das blonde Mädchen mit dem zarten Profil, das neben ihm im Wagen saß. Ihr langes helles Haar, das sonst in lockeren Wellen bis fast auf die Schultern fiel, flatterte jetzt lustig im Wind der raschen Fahrt. Wenn sich eine Strähne über die Augen legte, pustete sie dagegen und warf lachend den Kopf zurück.

Sie sieht aus wie ein Kind, dachte Norbert, und obwohl seine Aufmerksamkeit dem Fahren galt, nahm er doch Beates leicht geöffneten Mund und die zart geröteten Wangen mit leiser Bewunderung wahr. Wer sie nicht kennt, würde niemals glauben, daß dieses unbeschwert heitere Mädchen so energisch und ehrgeizig sein kann. Eine gute Mischung für die künftige Herrin auf dem Plettenschen Besitztum!

»Wir haben noch genug Zeit«, unterbrach ihre helle klingende Stimme seine Betrachtungen. »Der Zug fährt erst zwölf Uhr zwanzig, und du brauchst uns also nicht in den Tod zu fahren!« mahnte sie lachend und legte leicht ihre Hand auf seinen rechten Arm.

Doch ohne das Tempo zu verlangsamen, fuhr Norbert von Pletten über die staubige Landstraße, bis in der Ferne das Bahnhofsgebäude vor ihnen auftauchte. Staubwolken wirbelten auf, als der blaue Sportwagen durch die flirrende Hitze dieses Maitages raste. Doch durch das geöffnete Verdeck spürten Norbert und Beate nicht die drückende Wärme. Erst als der Wagen vor dem Bahnhofsgebäude hielt, und Norbert Beate beim Aussteigen behilflich war, wurde ihnen beiden die lastende Schwüle bewußt.

»Ziemlich heiß«, seufzte Beate und fächelte sich mit einem dünnen Batisttüchlein Kühlung zu, während Norbert ihren Koffer aus dem Gepäckraum nahm.

Ich liebe ihn, dachte sie, als sie seine breite, kraftvolle und doch schlanke Gestalt beobachtete. Mein Mann! stellte sie in kindlicher Besitzerfreude fest, um sofort über sich selbst zu lächeln, denn ihre Träume waren wieder einmal mit ihr davongeeilt.

»Hoffentlich ist im Zug die Hitze nicht so arg«, meinte Norbert und legte seinen Arm um ihre Schulter, während sie auf den Bahnsteig gingen.

»Da kommt ja schon das Bimmelbähnchen!« rief Beate munter aus. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab Norbert rasch einen Kuß auf die Wange. Sie war groß und schlank, aber neben der hünenhaften Gestalt des jungen Mannes wirkte ihre biegsame Figur kleiner und schmaler als sie eigentlich war.

»Nun kommt wieder einmal der schreckliche Trennungsschmerz«, sagte sie mit einem Anflug von zärtlichem Spott, während sie gleichzeitig dachte: Warum sage ich das eigentlich so ironisch, ich bin doch wirklich traurig, daß ich jetzt wieder von ihm wegfahre, oder rede ich mir das nur ein? »Wie lange sehen wir uns nicht?« fragte sie ihn.

»Ich denke, daß ich in zwei oder drei Wochen mal einen kurzen Abstecher in die Stadt machen kann, um dich zu besuchen. Ist’s recht?« Er hob ihr Kinn ein wenig empor. »Ich glaube, du freust dich schon wieder auf die Stadt nach vier Wochen Landluft, stimmt’s?« Er schaute forschend in ihr lachendes Gesicht, aus dem sofort das Lächeln verschwand.

»Aber Norbert«, wehrte sie fast ein wenig erschrocken ab, als hätte er ihre Gedanken erraten. »Es war sehr schön bei euch, aber natürlich freue ich mich auch wieder auf meine Schwester und auf zu Hause!«

»Zu Hause?« Er dehnte das Wort bedeutsam. »Ich wollte, du fühltest dich bei uns schon richtig zu Hause, mein Lieb! Es soll ja schließlich bald deine Heimat werden!«

»Ach, Norbert, bis zum Herbst ist noch so lange Zeit!« Beate lachte unbekümmert auf. »Und bis dahin muß ich das betriebsame Stadtleben noch richtig genießen, bis ich mich dann in die Einsamkeit der Natur zurückziehe!« Sie sagte es heiter, mit zärtlichen A