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Am letzten Novembertag machen wir uns auf den Weg nach Stormy Meadows. Zu meiner Erleichterung verbringt Cassie den größten Teil der Fahrt schlafend. Sie wacht erst auf, als wir über das Bodmin Moor fahren, betrachtet mit sichtlichem Schaudern die eintönige, verregnete Landschaft und schließt die Augen wieder, aber nicht, um weiterzuschlafen, sondern um ein mögliches Gespräch zu vermeiden.
Es ist ermüdend, endlos durch graue Regenschauer zu fahren. Ich kann kaum etwas sehen. Nicht weil der Regen an sich so stark wäre, sondern weil die Autos vor mir ganze Wasserladungen auf die Windschutzscheibe schleudern. Die Scheibenwischer sind zwar hilfreich, aber ihr monotones Hin und Her wirkt einschläfernd.
Ich halte an einem Little Chef an der A30, weil ich unbedingt Koffein brauche. Drinnen lassen Cassie und ich uns auf roten Plastiksitzen nieder und schauen durch ein Fenster mit bonbonfarbenen Vorhängen auf das mit braunem Farn bewachsene Moor hinaus. Tapfer schlürfe ich drei Tassen Kaffee mit zu viel Milch, während Cas den Rand eines Burgers abknabbert. Dabei dreht sie ihn langsam mit beiden Händen vor dem Mund, als wäre er ein Zahnrad in einer komplizierten Maschine.
Ich weiß nicht, ob sie schlichtweg nicht hungrig ist oder ob sie das tut, um mich zu ärgern. Schließlich lasse ich sie an dem grauen Resopaltisch sitzen und reihe mich in die Schlange der nassen, müden Reisenden ein, die ihre Rechnung bezahlen wollen. Nachsichtig lächle ich über das alte Paar im Regenmantel-Partnerlook vor mir in der Schlange. Die beiden haben schon Händchen gehalten, als sie gemeinsam einen Kirschpfannkuchen verzehrten. Auch jetzt lässt der Mann, als er mit der freien Hand mühsam nach der Geldbörse in seiner Gesäßtasche greift, die dürren Finger seiner Frau nicht los.
Cassie lässt ihren angenagten Burger liegen und begibt sich zur Toilette, um sich frisch zu machen. Ihre Haare sind wieder ein wenig gewachsen und schmeicheln ihrem Gesicht. Für eigenhändig geschnittenes Haar steht ihr diese Frisur erstaunlich gut. Vielleicht bedauert sie ja selbst ein wenig, dass sie sich von ihren langen Haaren getrennt hat, auch wenn sie das mir gegenüber niemals zugeben würde.
Als wir uns Land’s End nähern, hört der Regen endlich auf. Die dunkle Wolkendecke über uns reißt auf, und ein schwacher Sonnenstrahl fällt wie ein langer goldener Pfad über das weite Land vor uns.
Stormy Meadows liegt zwischen Land’s End und Cape Cornwall. Eine etwa acht Hektar große Flickendecke aus Wiesen und Feldern gehört dazu, die im Nordwesten vom Atlantik begrenzt wird. Als wir die hohen weißen Windräder erreichen, die den Wind vom Atlantik zur Stromerzeugung nutzen, weiß ich, dass wir fast