: Thomas Gebert
: Was zu tun ist, wenn es so weit ist Kapitalschutz in unsicheren Zeiten
: Börsenbuchverlag
: 9783864704178
: 1
: CHF 16.30
:
: Geld, Bank, Börse
: German
: 176
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das neue Buch von Thomas Gebert ist das Resultat vieler Anfragen der Leser seines Börsenbriefs und seiner Kolumnen. Geht es dort in erster Linie um Aktien, erfüllt Gebert hier die Leserwünsche nach einer Beleuchtung sämtlicher Aspekte rund um Geldanlage und persönliche Finanzen. Und so greift er Themen auf wie die Wahrscheinlichkeit eines Euroaustritts Italiens, die Auswirkungen der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft und den Sinn oder Unsinn eines Investments in Gold. Gewohnt durchdacht, sachlich und vor allem bestens informiert erläutert Gebert, mit welchen Mitteln sich seine Leser am besten gegen die drohende Gefahr des Kapitalverlusts wappnen können. Sein Rat lautet ganz klar: Bargeld halten! Ab dem Ende des Jahrzehnts könnte sich das Blatt jedoch wieder wenden ...

Thomas Gebert ist überaus ­erfolgreicher Autor, Kolumnist und Spekulant. Seit 40 Jahren ist er an den Märkten aktiv.

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BONITÄT
HAT VORRANG


Bei einer festverzinslichen Anlage sollten die Sicherheit und die Bonität des Schuldners an erster Stelle stehen. Es lohnt sich in der Regel nicht, um ein paar Prozent-Bruchteile zu feilschen. Schon früh haben mir die Erzählungen von Altmeister André Kostolany eingeleuchtet. Er schilderte in einem seiner schönen Bücher, dass man vor dem Ersten Weltkrieg in Paris neben den französischen Staatsanleihen unter anderem Auslandsanleihen des Russischen Reiches kaufen konnte. Die Zaren-Bonds rentierten einen viertel Prozentpunkt höher als die französischen Anleihen. Dann kam die Oktoberrevolution. Das neue Regime sah sich nicht als Rechtsnachfolger des Zarenreichs. Es fühlte sich für die Schulden nicht mehr zuständig. Das Geld, das gutgläubige Anleger in die russischen Anleihen gesteckt hatten, um ein viertel Prozent mehr Zinsen zu kassieren, war futsch. Die französischen Staatsanleihen dagegen wurden pünktlich zurückgezahlt. Man hatte für einen viertel Prozentpunkt mehr den gesamten Einsatz riskiert. Ganz ähnlich erging es denjenigen, die im Jahr 2005 griechische Staatsanleihen kauften, nur um einen halben Prozentpun