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Die griechische Schrift
Vor 2000 Jahren war griechisch Weltsprache. Ausgehend von den Eroberungszügen Alexanders im 4. Jahrhundert vuZ10 verbreitete sich das Griechische nach Ägypten und Mittelasien. Neben dem Lateinischen war es Amtssprache im römischen Reich und hinterliess Spuren in Nordafrika, Spanien, ja bis zu den britischen Inseln.
Aus heutiger Sicht ist dies kaum glaublich. Die halbe nichtasiatische Welt spricht heute Latein in Gestalt der modernen romanischen Sprachen; griechisch ist auf sein kleines Ursprungsgebiet beschränkt.
Im Altertum war dies genau umgekehrt. Cicero schreibt: „Griechisch wird von fast allen Völkern gelesen, Lateinisch ist auf sein eigenes kleines Gebiet beschränkt“11
Anders als es uns Mel Gibson in seinem auch sonst historisch zweifelhaften Machwerk „Die Passion Christi“ weismachen will, hat Pontius Pilatus zu den Mitgliedern des Hohen Rates sicher nicht aramäisch gesprochen. Da hätte Mel Gibson nur in die Gegenwart schauen müssen. Wenn die Amerikaner wieder einmal ein Land überfallen, dessen Bewohner ihnen nichts getan haben, lernen die Kommandierenden auch nicht die lokalen Sprachen, sondern die Besetzten die Sprache der Besatzer.
Im Palästina um die Zeit Christi wurde griechisch als Verständigungssprache benutzt. So ist auch das fiktive Gespräch zwischen Pilatus und Jesus in Griechisch zu denken – nicht in Latein und Aramäisch, wie in Gibsons Film.
Die Evangelien des Neuen Testaments wurden von aramäischen Muttersprachlern in Griechisch geschrieben, so wie wir wissenschaftliche Arbeiten heute auf Englisch publizieren, wenn wir internationale Aufmerksamkeit wollen. Die griechische Sprache und damit au