: Frauke Scheunemann
: Winston (Band 3) - Jagd auf die Tresorräuber
: Loewe Verlag
: 9783732003310
: 1
: CHF 6.50
:
: Jugendbücher ab 12 Jahre
: German
: 272
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Skandal an Kiras Schule: Jemand hat den Tresor mit den Abiklausuren entwendet! Toms älterer Bruder Nico ist verzweifelt und befürchtet, dass die Prüfung nun wiederholt werden muss. Aber wie sind die Unbekannten überhaupt in den abgeschlossenen Raum gelangt? Das riecht nach einem neuen Fall für Kater Winston! Mit tierisch scharfem Verstand, seiner unbeirrbaren Spürnase und der Unterstützung seiner zwei- und vierbeinigen Freunde macht sich Winston daran, das Rätsel zu lösen. Die Kinderbuchreihe rund um die Freundschaft zwischen Kater Winston und Kira aus der Feder von Bestsellerautorin Frauke Scheunemann, bekannt durch die Dackelblick-Bücher, wurde mit dem deutschen Katzen-Krimi-Preis 2013 ausgezeichnet.

Frauke Scheunemann, geboren 1969 in Düsseldorf, ist promovierte Juristin. Sie absolvierte ein Volontariat beim NDR und arbeitete anschließend als Journalistin und Pressesprecherin. Seit 2002 ist sie freie Autorin und schreibt zusammen mit ihrer Schwester Wiebke Lorenz unter dem Pseudonym 'Anne Hertz' sehr erfolgreich Romane. Die Gesamtauflage von Anne Hertz beträgt eine Million Bücher. 2010 erschien Scheunemanns erster Solo-Roman Dackelblick, der auf Anhieb zum Bestseller und zum Startschuss einer sehr erfolgreichen Romanreihe wurde. Frauke Scheunemann ist verheiratet und lebt mit ihrem Mann, ihren vier Kindern und Hund Elmo in Hamburg.

Viele Fragen und das Gesetz der Serie.

»Barmbek, Lurup, Billstedt – und jetzt Harvestehude! Vier Hamburger Stadtteile, alle in völlig unterschiedlichen Ecken! Was sagt uns das?« Tom schaut fragend in die Runde.

Ich schaue fragend zurück. Mir sagt das nämlich überhaupt nichts. Aber ich bin sowieso nicht im Schweinsgalopp hinter Kira hergehetzt, um irgendwelche Rätsel zu lösen, sondern um mir meinen nichtvorhandenen Bauch abzutrainieren! Stattdessen sitze ich nun hier, auf dem Bett im Kinderzimmer von Kiras Schulfreund Tom, und soll mir den Kopf über Hamburger Stadtteile zerbrechen. Da wäre ich doch lieber zu Hause geblieben.

Pauli, der Dritten im Bunde, scheint es gerade ähnlich zu gehen wie mir. Denn anstatt Toms Frage zu beantworten, gähnt sie herzhaft. »Echt jetzt, Tom! Ist mir völlig egal, wo die Tresorräuber schon zugeschlagen haben. Ich verstehe nicht, warum dich das so beschäftigt. War doch nicht unsere Schule, die es getroffen hat.«

Tom schnaubt. »Also wirklich, Pauli! Wie kann man nur so gleichgültig sein? Hamburger Schulen werden Opfer einer richtigen Serie von Verbrechen, und das interessiert dich nicht? Willst du denn nicht wissen, wer dahintersteckt?«

Pauli schüttelt energisch den Kopf. »Nee. Solange die mir nichts geklaut haben, ist mir das egal. Und außerdem: Wozu gibt’s eigentlich die Polizei? Die wird sich schon darum kümmern und die Täter fassen. Das sind schließlich Profis.«

Tom rollt mit den Augen. »Die Polizei! Du weißt doch mittlerweile selbst, dass man denen ab und zu unter die Arme greifen muss! Stell dir bloß mal vor, dass noch etwas Schreckliches passiert. Etwas, das wir hätten verhindern können. Dann wirst du dich ärgern, dass wir nichts unternommen haben!«

Wo er recht hat, hat er recht. Als vor ein paar Monaten Kiras Schulfreundin Emilia entführt wurde, haben Kira, Tom, Pauli und sogar wir Katzen mit vereinten Kräften dafür gesorgt, dass Emilia wieder wohlbehalten zu Hause ankam. Und auch Annas verbrecherischer Exfreund Vadim ist letztlich von mir und den Kindern überführt worden. Aber das ist eine andere Geschichte und ich persönlich hätte überhaupt nichts dagegen, wenn mein Leben in Zukunft in ruhigeren Bahnen verlaufen würde.

Auch Pauli schaut noch sehr zweifelnd. »Ich weiß nicht … Ich dachte, wir wollten Mathe üben. Da passiert mir sonst nämlich garantiert etwas Schreckliches, was wir hätten verhindern können!«

Kira kichert. »Schon klar«, sagt sie grinsend, »da kann dir dann natürlich auch die Polizei nicht mehr helfen. Reale Zahlen und Dezimalbrüche – das haut den stärksten Kommissar aus den Latschen!«

Jetzt prustet auch Pauli los, und schließlich können sich Kira und Pauli vor Lachen gar nicht mehr halten. Sie wiehern geradezu, während Tom sehr säuerlich guckt. Verstehe ich. Ist nicht gerade schön, so lauthals verlacht zu werden.

Die Zimmertür öffnet sich und ein etwas älterer Junge schaut herein. Er hat kurze braune Haare und trägt eine Brille wie Tom. Allerdings ist er bestimmt zwei Köpfe größer und noch dünner als der schlanke Tom. Offenbar wird er sehr schlecht gefüttert, der Arme! Ich habe ihn schon ein paarmal gesehen – es ist Nico, Toms älterer Bruder.

»Sagt mal, geht’s vielleicht etwas leiser?« Er klingt sehr vorwurfsvoll. »Ich sitze nebenan und muss lernen. Außerdem dachte ich, ihr wolltet das auch tun. Wenn Tom mir erzählt hätte, dass er hier eine Party plant, hätte ich gleich gesagt, dass das heute nicht geht. Falls du es vergessen hast, Bruderherz: Ich schreibe nächste Woche meine Mathe-Abi-Klausur und brauche Ruhe!«

Tom schiebt sich mit einer schnellen Handbewegun